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28.10.2014

Gegendarstellung zum Thema Gift in Wärmedämmung

WIE WERDEN HBCD-HALTIGE DÄMMSTOFFE ENTSORGT?
Polystyroldämmstoffe sollten bei Abbruch oder Sanierungsmaßnahmen immer getrennt gesammelt werden; eine spätere Abtrennung der Kunststoffe aus gemischten Bauabfällen ist wesentlich aufwändiger.
Ein werkstoffliches Recycling findet derzeit nicht statt. Die HBCD-haltigen Dämmstoffe werden verbrannt und dabei zur Wärmeerzeugung genutzt (thermische Verwertung der Dämmstoffe). Dabei wird das HBCD zerstört und das enthaltene Brom als Salz in der Abgasreinigung aufgefangen. Mit diesen salzhaltigen Rückständen der Abgasreinigung werden in der Regel Hohlräume im Untergrund aus dem Abbau von Salzgestein verfüllt.

WIRD SICH ZUKÜNFTIG AN DER ENTSORGUNG ETWAS ÄNDERN?
Wenig. Die gemäß der Stockholm-Konvention beabsichtigte
Aufnahme von HBCD in die EU-POP-Verordnung wird strikte Anforderungen an die Zerstörung des Stoffes bei der Entsorgung stellen. Wie oben dargestellt, ist dies in Deutschland bereits heute der Regelfall bei der thermischen Entsorgung von Polystyroldämmstoffen. Allerdings sind die Vorgaben zur Abtrennung der Produkte und geeigneten Entsorgung dann bindend und mit Sorgfalt durchzuführen. Ein werkstoffliches Recycling solcher Dämmstoffe wird also auch in Zukunft nicht stattfinden können. Die Pflicht, Abfälle solchermaßen zu behandeln, dass das HBCD dabei zerstört wird, wird unter der POP-Verordnung für alle Produkte gelten, also auch für Textilien
oder Gehäusekunststoffe, die eventuell noch HBCD enthalten.

WELCHE ALTERNATIVEN GIBT ES ZU HBCD-HALTIGEN DÄMMSTOFFEN?
In Deutschland werden über 60 Prozent der Energie in Gebäuden verbraucht. Entsprechend hoch sind dort auch die Einsparpotenziale. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) fordert daher für den Neubau von Gebäuden eine effektive Wärmedämmung zur Minderung des Energiebedarfs. Auch im Gebäudebestand (Altbau) können Wärmedämmverbundsysteme die Heizkosten und damit den Ausstoß klimaschädlicher Gase deutlich senken.
Die Hersteller von Dämmstoffen aus Polystyrol HBCD ersetzen dies bereits teilweise durch ein anderes Flammschutzmittel. Es handelt sich dabei um ein bromiertes Polymer, dass in gewissen Anteilen dem Polystyrol zugegeben wird.
JOMA hat diese Umstellung bereits vollständig vollzogen.

BEIM RÜCKBAU EINES GEBÄUDES KOMMEN FÜR DIE EINZELNEN BAUSTOFFE DIE...
...Wiederverwendung und Weiterverwendung,
...stoffliche und die energetische Verwertung,
...thermische Beseitigung und Deponierung
in Frage. Bei Styropor ist die schadstofffreie, v. a. dioxinfreie Verbrennung bei Temperaturen über 1200 °C und Schadstofffilteranlagen in den Müllverbrennungsanlagen heutzutage Standard. Styropor ist zwischengelagertes Erdöl. Daneben werden derzeit – bislang bestand aufgrund der Langlebigkeit von Wärmedämmverbundsystemen kein Bedarf – Techniken zur Weiterverwendung entwickelt.
Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass der Beitrag wieder mal  "aus einer Mischung von gutem Willen und gefährlichem Halbwissen" entstand und zu unhaltbaren Behauptungen und falsch gezogenen Schlussfolgerungen führt.

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